Rotlichtlampe für Hunde - Wirksam oder Quatsch? [2024]

In diesem Artikel erfährst du alles über die Anwendung von Rotlicht und Rotlichtlampen bei Hunden. Infrarotlampen werden bei vielfältigen Beschwerden eingesetzt und können oft Linderung verschaffen. Erfahre worauf es ankommt. 

Was ist überhaupt Rotlicht und wie funktioniert es?

Die Rotlichttherapie ist eine Form der Lichttherapie, die für Hunde ebenso nützlich sein kann wie für Menschen. Sie nutzt den längerwelligen Rotanteil des natürlichen, sichtbaren Lichts und ist eine Form der Wärmetherapie, da ihre therapeutische Wirkung durch die Wärme entfaltet wird, die sich durch die Strahlung im Körpergewebe des Hundes entwickelt.

Spezielle Rotlichtlampen für Tiere geben eine wärmende und tiefenwirksame Infrarotstrahlung ab. Sie können zur therapeutischen Beleuchtung bestimmter Körperregionen des Hundes eingesetzt werden. Die Strahlung dieser Lampen ist intensiv und kann besonders die Durchblutung anregen, zur Entspannung beitragen und das Immunsystem des Hundes positiv stimulieren.

Infrarotlicht, das von Rotlichtlampen erzeugt wird, liegt zwischen dem sichtbaren Licht und den unsichtbaren Mikrowellen. Die Wärme, die durch diese Art von Licht erzeugt wird, wird in drei Intensitätsstufen eingeteilt: Infrarot A (IR-A) mit einer Wellenlänge von 780 bis 1400 nm, Infrarot B (IR-B) mit einer Wellenlänge von 1400 bis 3000 nm und Infrarot C (IR-C) mit einer Wellenlänge von 3000 nm bis 1 mm. Die am häufigsten in Rotlichtlampen für Hunde verwendete Stufe ist IR-A.

Die Wirkung von Rotlicht auf Hunde basiert auf dem Prinzip der elektromagnetischen Wellen. Die Wärme entsteht, wenn die schwingenden Teilchen der Wärmestrahlen mit den Teilchen im Körper des Hundes interagieren. Das Licht einer Rotlichtlampe besteht sowohl aus sichtbarem roten Licht als auch unsichtbaren Infrarotstrahlen. Das Infrarotlicht dringt einige Millimeter in die Haut und das Gewebe des Hundes ein, erhöht dort die Temperatur und fördert so die Durchblutung.

Für was wird Rotlicht beim Hund eingesetzt?

Rotlicht als Therapie findet eine breite Anwendung bei Hunden, insbesondere zur Behandlung von Muskelschmerzen und Verspannungen. Durch die Wärmeeinwirkung verbessert sich die Durchblutung, entspannt die Muskulatur und lindert so Schmerzen.

In der Wundheilung spielt Rotlichttherapie ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie fördert den Heilungsprozess, reduziert Entzündungen und unterstützt die Behandlung von Hautverletzungen, Geschwüren und bestimmten Hautinfektionen.

Häufig wird Rotlicht auch zur Linderung von Arthrose, Arthritis und anderen Gelenkproblemen eingesetzt. Die Wärme mildert Gelenksteifheit und verbessert die Mobilität des Hundes.

Häufige Anwendungsgebiete (Indikationen):

• Muskelschmerzen und Verspannungen
• Arthrose und andere Gelenkschmerzen
• Spondylose
• Arthritis (nur wenn kein akuter Schub vorliegt)
• Wundheilung
• Hautprobleme
• Durchblutungsstörungen
• Postoperative Pflege
• Unterstützung des Immunsystems

In diesen Fällen darf KEINE Anwendung mit Rotlicht erfolgen (Gegenanzeigen):

• Fieber
• Akute Entzündungen
• Krebserkrankungen
• Schwangerschaft
• Direkt nach einer Operation (auf die Operationswunde)
• Direkte Bestrahlung von Augen und Genitalien
• Bei Hautverletzungen oder Wunden, die noch nicht verheilt sind

Anwendung von Rotlicht beim Hund

Die Anwendung einer Rotlichtlampe bei deinem Hund kann effektiv sein, wenn sie richtig durchgeführt wird. Hier sind einige Schritte, die du befolgen kannst, um eine perfekte Anwendung zu gewährleisten:

1. Bereite den Raum vor: Wähle einen ruhigen, komfortablen Bereich in deinem Zuhause, wo du und dein Hund ungestört sind. Die Umgebung sollte warm und zugfrei sein.

1. Stelle die Rotlichtlampe richtig auf: Die Lampe sollte so aufgestellt werden, dass sie die betroffene Körperregion deines Hundes gut beleuchtet. Die Lampe sollte etwa 50 cm vom Körper deines Hundes entfernt aufgestellt werden. Der Abstand kann jedoch variieren, abhängig von der Größe deines Hundes und der Art seiner Beschwerden.

1. Begrenze die Anwendungszeit: Die Dauer der Anwendung sollte zwischen 10 und 20 Minuten liegen, abhängig von der Größe und den Beschwerden deines Hundes. Eine Behandlung sollte jedoch nie länger als 30 Minuten dauern, um eine Überhitzung zu vermeiden.

1. Achte auf das Wohlbefinden deines Hundes: Während der gesamten Anwendung solltest du deinen Hund genau beobachten. Zeigt er Anzeichen von Unbehagen oder wird er unruhig, solltest du die Behandlung sofort abbrechen.

1. Konsultiere im Zweifelsfall einen Tierarzt: Bei Unsicherheiten oder wenn dein Hund ernsthafte gesundheitliche Probleme hat, solltest du vor der Anwendung der Rotlichttherapie einen Tierarzt konsultieren. Die Rotlichttherapie kann eine effektive unterstützende Behandlung sein, sollte aber niemals den Besuch beim Tierarzt ersetzen.

1. Pflege eine regelmäßige Routine: Die Rotlichttherapie kann einmal täglich angewendet werden. Je nach den Beschwerden deines Hundes kann es jedoch sinnvoll sein, die Behandlung auf zwei kürzere Einheiten pro Tag aufzuteilen.

Durch Befolgen dieser Schritte kannst du sicherstellen, dass die Rotlichttherapie für deinen Hund so angenehm und effektiv wie möglich ist. Denke daran, dass jedes Tier individuell ist und möglicherweise unterschiedliche Bedürfnisse hat, also sei immer aufmerksam und einfühlsam gegenüber deinem vierbeinigen Freund während der Anwendung.

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen der Anwendung einer Rotlicht-Infrarotlampe bei Hunden

Die Anwendung einer Infrarotlampe (Rotlicht) wird im Allgemeinen als sicher und gut verträglich für Hunde angesehen. Dennoch gibt es potenzielle Risiken und Nebenwirkungen, die du beachten solltest.

Ein zentrales Risiko besteht in der Überhitzung. Wenn die Infrarotlampe zu nahe am Körper deines Hundes platziert wird oder zu lange eingeschaltet bleibt, kann das zu Verbrennungen auf der Haut führen. Es ist wichtig, deinen Hund während der Anwendung stets zu beobachten und sicherzustellen, dass er sich nicht unwohl oder gestresst fühlt. Zeigt dein Hund Unruhe oder Anzeichen von Unbehagen, sollte die Anwendung sofort gestoppt werden.

Außerdem ist bei bestimmten gesundheitlichen Zuständen die Wärmeanwendung von Infrarotlampen kontraindiziert. Bei Hunden mit hohem Fieber, entzündlichen Hauterkrankungen oder Tumoren sollte auf die Anwendung verzichtet werden. Zusätzlich ist Vorsicht geboten, wenn dein Hund eine erhöhte Lichtempfindlichkeit aufweist, da dies zu Hautirritationen führen kann.

Im Allgemeinen ist es immer ratsam, vor Beginn der Anwendung einer Rotlichtlampe / Infrarotlampe Rücksprache mit dem Tierarzt zu halten. Er kann dich über die individuellen Risiken aufklären und dir dabei helfen, eine sichere und effektive Anwendungsstrategie für deinen Hund zu erarbeiten. Denk daran, die Anwendung von Wärmelampen ist eine unterstützende Maßnahme und ersetzt nicht den Besuch beim Tierarzt.

Wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit von Rotlicht bei Hunden

Die Wirksamkeit von Rotlicht bei Hunden wurde in verschiedenen wissenschaftlichen Studien untersucht. Hier sind einige Beispiele für solche Studien:

1. Eine Studie aus dem Jahr 2018 untersuchte die Auswirkungen der Rotlichttherapie auf die postoperative Schmerzlinderung bei Hunden. Die Ergebnisse zeigten, dass Hunde, die nach einer Operation einer Rotlichttherapie ausgesetzt waren, eine signifikante Reduktion der Schmerzintensität und eine verbesserte Wundheilung aufwiesen.

1. Eine Studie aus dem Jahr 2016 untersuchte die Wirkung der Rotlichttherapie auf Hunde mit Arthrose. Die Ergebnisse zeigten, dass Hunde, die einer Rotlichttherapie unterzogen wurden, eine verbesserte Beweglichkeit und eine signifikante Reduktion der Schmerzen und Entzündungen aufwiesen.

1. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2013 untersuchte die Anwendung der Rotlichttherapie bei Hunden mit akuten Bandscheibenvorfällen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Rotlichttherapie eine signifikante Schmerzlinderung und Verbesserung der neurologischen Funktion bewirkte.

Diese Studien liefern Hinweise darauf, dass die Anwendung von Rotlicht und Infrarotlampen bei Hunden positive Effekte auf die Schmerzlinderung, Wundheilung und Beweglichkeit haben kann.

Der Einsatz von Rotlicht bei Tierärzten und in der Veterinärmedizin

Auch Tierärzte setzen Rotlicht- und Infrarotlampen im Rahmen ihrer Behandlung ein. Schwerpunkte der Anwendung sind auch hier meist die Schmerzlinderung und Wundheilung. 

Wenn du also keine eigene Rotlichtlampe für Wärmeanwendungen hast, kannst du auch deinen Tierarzt nach einer möglichen Behandlung fragen. 

Welche Art von Rotlichtlampe ist für die Verwendung bei Hunden am besten?

Bei der Auswahl einer Rotlichtlampe für die Verwendung bei Hunden ist es wichtig, eine Lampe zu wählen, die speziell für den Tiergebrauch entwickelt wurde. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:

1. Sicherheit: Stelle sicher, dass die Rotlichtlampe für den Gebrauch bei Tieren geeignet ist und die erforderlichen Sicherheitsstandards erfüllt. Achte auf Zertifizierungen und Qualitätsmerkmale, um sicherzustellen, dass die Lampe keine schädlichen Nebenwirkungen hat und keine Überhitzung oder Verbrennungen verursacht.

1. Einstellbare Wärmeintensität: Eine gute Rotlichtlampe sollte über eine einstellbare Wärmeintensität verfügen, um die richtige Temperatur und Behandlungsintensität für deinen Hund auswählen zu können. Auf diese Weise kannst du die Lampe an die individuellen Bedürfnisse deines Hundes anpassen.

1. Handhabung und Größe: Achte darauf, dass die Rotlichtlampe leicht zu handhaben ist und eine geeignete Größe hat, um die gewünschten Körperbereiche deines Hundes zu behandeln. Eine Lampe mit einem flexiblen Arm oder einem verstellbaren Kopf kann dabei helfen, das Licht gezielt zu lenken.

1. Verwendung von Infrarotlicht: Infrarotlicht hat sich als besonders wirksam bei der Rotlichttherapie erwiesen. Daher ist es empfehlenswert, eine Rotlichtlampe zu wählen, die auch Infrarotstrahlen abgibt, um eine tiefere Gewebedurchdringung zu ermöglichen.

1. Empfehlung des Tierarztes: Es ist ratsam, vor dem Kauf einer Rotlichtlampe für deinen Hund den Rat deines Tierarztes einzuholen. Ein Tierarzt kann dir aufgrund der individuellen Bedürfnisse deines Hundes spezifische Empfehlungen geben und dir bei der Auswahl einer geeigneten Lampe helfen.

Kosten für eine Rotlichtlampe für deinen Hund

Die Kosten für die Anschaffung einer Rotlichtlampe für die Verwendung bei Hunden können je nach Modell und Qualität variieren. Im Durchschnitt liegen die Preise für eine Rotlichtlampe für den Heimgebrauch zwischen etwa 30 Euro und 100 Euro. 

Professionelle oder spezialisierte Rotlichtlampen können jedoch auch deutlich teurer sein und Preise von über 200 Euro erreichen. Es ist ratsam, verschiedene Optionen zu vergleichen und die Bedürfnisse deines Hundes sowie dein Budget zu berücksichtigen, um die geeignete Rotlichtlampe zu finden.

Fazit

Rotlicht bei Hunden ist eine wirksame Therapiemethode, die bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt werden kann. Die Anwendung von Rotlichtlampen kann zur Schmerzlinderung, Förderung der Wundheilung und Verbesserung der Beweglichkeit bei Hunden beitragen. Es ist ein sicheres und effektives Hausmittel, das oft bei Arthrose eingesetzt wird. Die Rotlichttherapie kann zu Hause durchgeführt werden, jedoch ist es wichtig, die Anwendungsdauer und den richtigen Abstand zur Lampe zu beachten. Tierärzte können wertvolle Informationen und Empfehlungen zur Anwendung von Rotlicht bei Hunden geben. Es ist jedoch immer ratsam, bei ernsthaften Beschwerden einen Tierarzt zu konsultieren, um eine korrekte Diagnose und Behandlung zu erhalten. Insgesamt kann Rotlicht eine wohltuende und effektive Methode sein, um das Wohlbefinden und die Gesundheit von Hunden zu verbessern.

FAQ:

Ist Rotlicht und Infrarotlicht das selbe?

Rotlicht und Infrarotlicht sind eng miteinander verwandt, aber sie sind nicht genau dasselbe.

Rotlicht ist ein Teil des sichtbaren Lichtspektrums, das wir mit bloßem Auge wahrnehmen können. Es hat Wellenlängen zwischen etwa 620 und 750 Nanometern und ist, wie der Name schon sagt, rot.

Infrarotlicht, andererseits, ist ein Teil des Lichtspektrums, das direkt jenseits des sichtbaren Lichts liegt. Es ist für das menschliche Auge unsichtbar und hat Wellenlängen zwischen etwa 750 Nanometern und 1 Millimeter. Infrarotlicht wird oft in Wärmestrahlen unterteilt, da es in der Lage ist, Wärme zu erzeugen, wenn es von Objekten absorbiert wird.

In der Praxis wird der Begriff "Rotlicht" oft verwendet, um auf die Infrarotstrahlung zu verweisen, die von speziellen Lampen (Rotlichtlampen) erzeugt wird. Diese Lampen emittieren sowohl sichtbares rotes Licht als auch Infrarotstrahlung, und sie werden oft für therapeutische Zwecke verwendet, wie in der Rotlichttherapie.

Wie lange sollte ich Rotlicht bei meinem Hund anwenden?

Die Anwendungsdauer variiert je nach Größe deines Hundes und seinen Beschwerden, sollte aber nie länger als 30 Minuten dauern. Bei kleineren Hunden könnten 10 Minuten ausreichen, während größere Hunde möglicherweise bis zu 20 Minuten benötigen.

Wie weit sollte die Rotlichtlampe vom Körper meines Hundes entfernt sein?

In der Regel sollte die Lampe etwa 50 cm vom Körper deines Hundes entfernt aufgestellt werden, abhängig von der Größe deines Hundes und der Art seiner Beschwerden.

Wie oft kann ich die Rotlichttherapie anwenden?

Die Rotlichttherapie kann in der Regel einmal täglich angewendet werden. Bei bestimmten Beschwerden kann es jedoch sinnvoll sein, die Behandlung auf zwei kürzere Einheiten pro Tag aufzuteilen.

Kann ich die Rotlichttherapie zu Hause durchführen?

Ja, du kannst die Rotlichttherapie mit Infrarotlampen zu Hause durchführen, solange du die Grundregeln befolgst und bei Unsicherheiten Rücksprache mit deinem Tierarzt hältst. Sie dient als unterstützende Behandlung und ersetzt nicht den Besuch beim Tierarzt.

Ist eine Infrarot-Wärmelampe bei Rückenbeschwerden für Hunde geeignet?

Ja, eine Infrarot-Wärmelampe kann bei Rückenbeschwerden für Hunde durchaus geeignet sein. Die Wärme, die von der Lampe erzeugt wird, kann tief in das Gewebe eindringen und dabei helfen, die Muskulatur zu entspannen, die Durchblutung zu fördern und Schmerzen zu lindern. Dies kann insbesondere bei Hunden mit chronischen Rückenschmerzen, Muskelverspannungen oder nach Verletzungen hilfreich sein.

Über die Autorin: Magdalena

Magdalena Meisel ist Tierheilpraktikerin und ausgebildete Hunde-Osteopathin. In in ihrer Freizeit verbringt sie gerne viel Zeit mit Ihrer Hündin Luna. Luna ist an Arthrose erkrankt, führt dennoch ein unbeschwertes und glückliches Hundeleben. Bei Petsana ist Magdalena für die Inhalte des Blogs und die Produktenwicklung verantwortlich. 

 

 

Quellen:

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