Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Arthrose ist eine der häufigsten Erkrankungen beim Hund. Mittlerweile leidet jeder fünfte Hund früher oder später an dieser Erkrankung des Bewegungsapparates. Ergänzend zu einer Therapie können Hausmittel einem Hund mit Arthrose Linderung verschaffen.
Was ist Arthrose?
Die Arthrose beim Hund ist eine vor allem degenerative (rückbildende, abbauende), nicht entzündliche Erkrankung der Gelenkknorpel. Dabei gibt es zwei Arten der Arthrose: Bei der primären Arthrose kennt man die Ursache nicht, wohingegen bei einer sekundären Arthrose in der Regel eine Fehl- oder Überbelastung ursächlich ist.
Der Gelenkknorpel bildet sich bei einer Arthrose immer weiter zurück bzw. ist irgendwann gänzlich zerstört. Der eintretende Gelenkverschleiß führt zunehmend zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen des Hundes.
Umso wichtiger ist eine frühe Diagnose und Therapie, bei der auch Hausmittel eine unterstützende Rolle spielen können.
Können Hausmittel überhaupt helfen?
Eine Arthrose lässt sich nicht heilen, aber durchaus behandeln. Der Schaden an Knorpel und Knochen des Hundes kann nicht rückgängig gemacht werden. Stattdessen zielt eine Behandlung immer darauf ab, das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern und Beschwerden wie Schmerzen zu lindern.
Neben Medikamenten, Schmerzmitteln und Operationen vertrauen heute viele Hundebesitzer auch auf die Wirkung von altbewährten Hausmitteln.
Auch wenn bei einigen Hausmitteln die Studienlage noch dünn ist, so gibt es dennoch viele praktische Erfahrungen bei Hunden mit Arthrose.
So berichten Tierärzte und Hundehalter immer wieder von positiven Erfahrungen mit Hausmitteln wie Kurkuma, Ingwer oder Grünlippmuscheln.
7 Hausmittel für Arthrose beim Hund
Hausmittel 1: Wärme
Bei vielen Hunden verstärken sich die Symptome einer Arthrose in der kalten und nassen Jahreszeit. Die niedrigen Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit wirken sich negativ auf die Gelenke aus und führen zu schmerzenden Gliedern.
Mit Wärme als Hausmittel kannst du die Arthrose-Schmerzen deines Hundes lindern. Dabei dringt die Wärme in der Regel ca. 1-2 cm tief unter die Haut des Hundes ein. Die Durchblutung wird angeregt, Gefäße weiten sich und das Blut fließt schneller. Auch die Muskulatur kann hierbei entspannen, sodass Schmerzen gelindert werden können.
Mögliche Formen der Wärmetherapie die du als Hausmittel zuhause anwenden kannst:
- Rotlicht: Eignet sich gut zur Anwendung größerer Bereiche. Halte die Rotlichtlampe in einem ausreichenden Abstand zu deinem Hund (ca. 30-50 cm). Du solltest die Wärme auch selbst mit deiner Hand prüfen, um sicherzustellen, dass es nicht zu warm wird. Anwendungsdauer: 15-30 Minuten.
- Wärme Packs / Hot Packs: Diese werden einfach in der Mikrowelle oder im Wasserbad erwärmt. Damit sie nicht zu heiß sind, kannst du sie auch in ein Baumwolltuch wickeln. Lege sie für maximal 30 Minuten auf die Muskulatur.
- Körner-Kissen: Körner- bzw. Kirschkernkissen kannst du ebenfalls im Backofen oder der Mikrowelle erwärmen. Anwendungsdauer: 15-30 Minuten.
- Wärmflaschen: Kennt wahrscheinlich jedes Kind: Heißes Wasser rein und schon ist die gute alte Wärmflasche einsatzbereit. Auch hier eventuell etwas umwickeln, damit es nicht zu heiß wird. Anwendung für 15-30 Minuten.
Wichtig: Wende die Wärme nie direkt auf dem Gelenk an, sondern immer an der umliegenden Muskulatur.
Du kannst deinen Hund mehrmals am Tag mit Wärme behandeln. Lasse ihn dabei aber bitte nicht alleine und beobachte sein Verhalten. Wenn er die Behandlung abbrechen möchte, dann solltest du ihm dies auch gestatten.
Keine Wärmetherapie bei einer akuten Entzündung bzw. einem Schub
Wenn dein Hund gerade an einer akuten Entzündung leidet oder das Gelenk geschwollen ist, dann solltest du Wärme nicht anwenden. Der Entzündungsprozess würde durch die Wärme noch gesteigert und verstärkt werden. Bei einer akuten Entzündung hilft hingegen die Behandlung mit Kälte.
Ausreichend warm halten bei Spaziergängen
Solltest du das Gefühl haben, dass dein Hund bei Spaziergängen im Winter zu sehr auskühlt, dann kann ein Hundemantel womöglich Abhilfe schaffen. Diese sind meist wasserabweisend und halten deinen Hund warm.
Hausmittel 2: Kühlen
Insbesondere bei einer vorliegenden akuten Entzündung kann die Kühlung eine Linderung der Schmerzen verschaffen. Diese muss richtig angewendet werden, damit keine Kälteverbrennungen auf der Haut entstehen.
Die Kältetherapie erzielt zudem eine entzündungshemmende und abschwellende Wirkung. Zahlreiche Hausmittel versuchen deshalb genau dieses therapeutische Potenzial bei einer Arthrose des Hundes wirksam zu nutzen.
Zu den bekanntesten Anwendungsformen zählen Quarkwickel und Kohlwickel.
Quarkwickel
Für die Herstellung des Quarkwickels benötigst du Quark (Fettgehalt spielt keine Rolle), ein Messer, sowie zwei Baumwolltücher (z.B. Geschirrspültuch oder Handtuch). Der Quark muss vorher im Kühlschrank gekühlt worden sein. Streiche ihn mit einem Messer auf das Baumwolltuch. Dann schlägst du die Ränder ein und legst das zweite Tuch darüber.
Lege den Quarkwickel nun auf die zu behandelnde Stelle. Nach etwa 15-20 Minuten muss der Quarkwickel erneuert werden. Für eine optimale Therapie kannst du das Ganze mehrmals am Tag für bis zu 2 Stunden anwenden.
Achte bei der Behandlung auf das Verhalten deines Tieres. Nicht jedem Hund gefällt die Anwendung von Kälte. Erzwinge nichts!
Kohlwickel
Kohl enthält Flavanoide und Senfglycoside, die entzündungshemmend wirken und gleichzeitig die Durchblutung anregen. Bei Beschwerden durch Arthrose können Kohlwickel als Hausmittel Linderung für deinen Hund bringen.
Zur Herstellung benötigst du am besten Wirsing oder Weißkohl. Löse die Blätter vorsichtig und schneide den harten Strunk heraus. Die Blätter kannst du anschließend mit einem Nudelholz oder einer Glasflasche plattdrücken, bis der wertvolle Kohlsaft austritt.
Die gewalzten Blätter mit dem ausgetretenen Kohlsaft kannst du nun locker auf das schmerzende Gelenk legen und ggfs. leicht mit einer Binde fixieren. Optimalerweise lässt du den Kohlsaft über mehrere Stunden in das Gelenk deines Hundes einziehen.
Kältekompressen / Kältepacks / Kühlpacks
Neben den natürlich hergestellten Wickeln, können auch Kältekompressen bzw. Eispacks verwendet werden. Hierbei musst du aber sehr gut darauf achten, dass diese nicht zu kalt sind. Sonst reagiert der Körper des Hundes mit Wärme an der aufliegenden Stelle, was wiederum kontraproduktiv wäre.
Wickle deshalb Kältekompressen in ein Tuch ein, sodass die Kälte nicht unangenehm ist. Das kannst du am besten vorher an deiner Hand testen.
Neben Einweg-Kältekompressen kannst du hierzu auch wiederverwendbare Kühlpacks aus deinem Kühlschrank bzw. Tiefkühlschrank nutzen.
Hausmittel 3: Ingwer
Ingwer ist eine echte Wunderwaffe unter den Hausarzneimitteln. So können zum Beispiel Wickel mit Ingwer bei Gelenkentzündungen und Arthrose deines Hundes die Schmerzen lindern und zu mehr Beweglichkeit verhelfen.
Du benötigst ein etwa 2-3 cm großes Stück Ingwer. Schneide dieses klein und erhitze es in einem Topf mit ca. 200 ml Essig. Den entstehenden Sud lässt du gut 10 Minuten ziehen.
Danach gibst du diesen Saft auf ein Baumwolltuch und legst es auf das schmerzende Gelenk deines Hundes. Mit einem weiteren Tuch kannst du die Ingwerwickel auch leicht fixieren.
Die Ingwerauflage kannst du ca. 2 Stunden auf der Stelle einwirken lassen.
Hausmittel 4: Hagebuttenpulver
Auch wenn die Studienlage zu Hagebuttenpulver noch nicht eindeutig ist, schwören viele Hundebesitzer auf dieses Hausmittel, wenn der Hund an Arthrose leidet.
Der im Hagebuttenpulver enthaltene Wirkstoff Galaktolipid soll dabei eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung aufweisen. Zudem ist Hagebutte unter anderem reich an Vitamin C, was zu einer allgemeinen Immunstärkung beitragen kann.
Hagebutte ist als natürliches Hausmittel in der Regel sehr gut verträglich und kann als Zusatz ins Futter gestreut werden.
Hausmittel 5: Kurkuma
Curcumin ist der Wirkstoff in dem goldgelben Gewürz, was du sonst vielleicht aus der Küche kennst. Kurkuma wird als Hausmittel eine Vielzahl von positiven Einflüssen nachgesagt. Neben Verdauungsproblemen soll die Gelbwurz auch Gelenkschmerzen lindern können.
Insbesondere in der Naturheilkunde wird es deshalb inzwischen von vielen Tierärzten zur Behandlung von Arthrose aufgrund der praktischen Erfahrungen eingesetzt.
Kurkuma bekommt man als Pulver, Paste, Kapsel oder Tropfen. Du musst allerdings darauf achten, dass kein Emulgator Polysorbat 80 enthalten ist, da dies einen pseudo-allergischen Schock bei Hunden auslösen könnte.
Kurkuma hat zudem eine blutverdünnende Wirkung und eignet sich nicht für säugende oder trächtige Hunde.
Hausmittel 6: Grünlippmuschel
Auch wenn dies wahrscheinlich nicht in jedem Haushalt zu finden ist, gehört das Grünlippmuschelpulver unbestritten zu den beliebtesten Hausmitteln bei Hunden mit Arthrose.
Die neuseeländische Grünlippmuschel ist sehr reich an Omega-3-Fettsäuren und sogenannten Glykosaminoglykane, die wichtige Bestandteile des Gelenkstoffwechsels sind.
Inzwischen schwören viele Tierärzte, Tierheilpraktiker und Hundebesitzer auf die Wirkung der Grünlippmuschel und berichten von positiven Erfahrungen.
Beim Kauf ist unbedingt darauf zu achten, dass es sich um ein hochwertiges Produkt handelt, welches nicht entfettet wurde. In entfetteten Produkten fehlen eben diese wichtigen Wirkstoffe für Knorpel und Knochen.
Da es sich um ein Naturprodukt handelt, braucht es meist eine längere Einnahmedauer mindestens 2-4 Wochen, bis sich die Wirkung voll entfalten kann.
Hausmittel 7: Teufelskralle
Teufelskralle hat sich für viele Hunde mit Arthrose als Hausmittel bewährt. Ihm wird eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung nachgesagt, die so für mehr Beweglichkeit sorgen kann.
Man geht davon aus, dass der enthaltene Wirkstoff Harpagosid eine entscheidende Rolle spielt, auch wenn dies bislang wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden konnte.
Dennoch berichten inzwischen sehr viele Hundebesitzer, dass sie dieses Hausmittel bei der Arthrose ihres Hundes erfolgreich einsetzen.
In der Regel ist diese Heilpflanze gut verträglich, in einigen seltenen Fällen kann es dem Vierbeiner aber auch mal auf den Magen schlagen und Durchfall verursachen.
Bonus-Tipp
Kombipräparate wie das Petsana Gelenkpulver enthalten alle natürlichen Inhaltsstoffe wie Grünlippmuschel, Teufelskralle, Ingwer und Kurkuma. Dank des sehr hohen Anteils an Omega-3-Fettsäuren eignet es sich optimal zur Unterstützung des Gelenkstoffwechsels.
Über die Autorin: Magdalena
Magdalena Meisel ist Tierheilpraktikerin und ausgebildete Hunde-Osteopathin. In in ihrer Freizeit verbringt sie gerne viel Zeit mit Ihrer Hündin Luna. Luna ist an Arthrose erkrankt, führt dennoch ein unbeschwertes und glückliches Hundeleben. Bei Petsana ist Magdalena für die Inhalte des Blogs und die Produktenwicklung verantwortlich.